Wichtiger Austausch im ANKER-Zentrum
BUNDESTAGSABGEORDNETE DR. ANJA WEISGERBER UND LANDTAGSABGEORDNETE MARTINA GIESSÜBEL INFORMIEREN SICH ÜBER DIE FLÜCHTLINGS- UND INTEGRATIONSBERATUNG IM ANKER-ZENTRUM GELDERSHEI
GELDERSHEIM – (POW) Auf Einladung der Flüchtlings- und Integrationsberatung (FIB) der Caritas und der Diakonie haben Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber und Martina Gießübel, neugewähltes Mitglied des Bayerischen Landtags, das ANKER-Zentrum Geldersheim besucht. Nach einer Führung über das Gelände informierten sie sich im Gespräch mit Mitarbeitenden über deren Arbeit.
Anlass für den von der FIB angestoßenen Austausch waren insbesondere die von der Ampelregierung für den Haushalt 2024 vorgesehenen finanziellen Kürzungen im sozialen Bereich, die zu einem großen Teil auch die Flüchtlings- und Integrationsberatung betreffen sollten. „Die angekündigten Haushaltskürzungen bereiten uns große Sorge“, sagte Kilian Bundschuh, Referent Besondere Lebenslagen beim Diözesan-Caritasverband, im Vorfeld des Treffens. Einige Aufgabenbereiche der FIB könnten unter diesen Umständen möglicherweise in den kommenden Jahren nicht mehr im vollen Maße aufrechterhalten werden. „Größere Einsparungen im kommenden Jahr werden uns spätestens 2025 oder 2026 wieder auf die Füße fallen.“
„Es ist ein starkes Zeichen, dass Sie sich selbst vor Ort ein Bild der Lage machen wollen“, begrüßte Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbands, Weisgerber und Gießübel. Einrichtungsleiter Benjamin Kraus von der Regierung von Unterfranken führte die Gruppe über das Gelände. Neben allgemeinen Informationen zum ANKER-Zentrum, den Gebäuden und Abläufen in der Einrichtung erhielten die beiden Abgeordneten unter anderem auch Einblicke in eine Thermohalle, wo bei Kapazitätsüberschreitung der Einrichtung ankommende Menschen übergangsweise ein warmes Bett, Sanitäranlagen und Nahrung bekommen. „Die Thermohallen machen wir nur im äußersten Notfall auf, wenn wir die ankommenden Menschen nicht anderweitig unterkriegen“, erklärte Kraus.
Nach dem Rundgang versammelte sich die Besuchergruppe in den Räumen der Flüchtlings- und Integrationsberatung in Gebäude 6 auf dem Gelände. Hier berichteten Christine Steinmüller, Leiterin der Caritas Flüchtlings- und Integrationsberatung Schweinfurt, sowie Jaqueline Heß, Abteilungsleiterin der Flüchtlings- und Integrationsberatung der Diakonie Schweinfurt, und Rebecca Göb von der Asylverfahrensberatung der Diakonie Schweinfurt aus ihrem Arbeitsalltag. „Wir haben im Schnitt fünf bis zehn Minuten Zeit für eine Beratung“, sagten die Sozialarbeiterinnen. In dieser kurzen Zeitspanne müssten Sprachbarrieren überwunden und die Probleme der geflüchteten Menschen eingeordnet werden. Auch beim Ausfüllen und Erklären von Anträgen sowie bei gesundheitlichen Problemen versuche das Team der FIB, schnell und unbürokratisch zu helfen. „Jeder Fall ist anders und nicht zu vergleichen. Wir haben bei all unseren Hilfestellungen immer den Menschen im Blick“, sagte Steinmüller.
Auch über die Asylverfahrensberatung, die sich bei der FIB derzeit noch im Aufbau befinde, berichteten die Beraterinnen ausführlich. „Das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) profitiert im Rahmen der Amtshilfe auch davon, wenn die geflüchteten Menschen über das Verfahren Bescheid wissen und sich auskennen“, erklärte Göb.
Weisgerber und Gießübel hörten konzentriert zu und stellten viele Nachfragen. Zum Ende der gut zweistündigen Zusammenkunft versprachen beide, die Probleme und Anregungen aus dem Gespräch mit in ihre Ausschüsse und Beratungen in der Partei mitzunehmen. „Danke für den wertvollen Einblick heute“, sagte Weisgerber. Dadurch, dass die Koalition ihre Sparpläne im sozialen Bereich schon ein wenig revidiert habe, gehe es zum Glück schon wieder ein wenig mehr in die richtige Richtung. „Wir bleiben trotzdem weiter am Ball und haben auch die Asylverfahrensberatung dabei fest im Blick.“
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© Theresa Hepp (Caritas) | Einrichtungs-Leiter Benjamin Kraus (l.) führte die Besuchergruppe über das Gelände. Auch eine der Thermohallen wurde besichtigt. Von links: Johannes Hardenacke, Leiter des Bereichs „Sicherheit, Kommunales und Soziales“ der Regierung von Unterfranken, Bundestagsabgeordnete Dr. Anja Weisgerber, Domkapitular Monsignore Clemens Bieber und Kilian Bundschuh.
Bilder © Theresa Hepp (Caritas)
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