MdB Markus Hümpfer: „Abschiebungen dürfen gut integrierte syrische Mitbürgerinnen und Mitbürger nicht bedrohen“
SCHWEINFURT – SPD-Bundestagsabgeordneter Markus Hümpfer hat anlässlich des historischen Sturzes des Assad-Regimes zu einer offenen Bürgersprechstunde im AWO-Clubraum in Schweinfurt eingeladen.
Ziel der Veranstaltung war es, die Anliegen und Perspektiven der syrischen Gemeinschaft in der Region aufzunehmen und über die politischen Veränderungen sowie deren Auswirkungen auf das deutsche Asylrecht zu sprechen.
In Schweinfurt leben rund 2.000 Menschen mit syrischen Wurzeln, von denen etwa 1.000 bereits eingebürgert sind. Deutschlandweit umfasst die syrische Gemeinschaft etwa eine Million Menschen. Viele von ihnen haben sich erfolgreich integriert, arbeiten in wichtigen Berufen, absolvieren Ausbildungen oder studieren. Dennoch herrscht Verunsicherung, insbesondere angesichts politischer Debatten über Abschiebungen, die Aussetzung von Asylverfahren und den Familiennachzug.
„Die Frage, wie Menschen, die unser Land bereichern, eine sichere Zukunft in Deutschland haben können, ist zentral,“ erklärte Markus Hümpfer. Er kritisierte pauschale Abschiebeforderungen als kontraproduktiv und sprach sich für eine individuelle Prüfung des Schutzbedarfs aus. Zudem plädierte er für vereinfachte Verfahren zur Niederlassungserlaubnis und Einbürgerung für gut integrierte Menschen.
Ein zentrales Thema der Diskussion war die Möglichkeit, sich am Wiederaufbau Syriens zu beteiligen, ohne Deutschland verlassen zu müssen. Vorschläge umfassten Projekte, bei denen deutsche und syrische Unternehmen zusammenarbeiten könnten, sowie die stärkere Einbindung gut ausgebildeter syrischer Fachkräfte. Hümpfer betonte, dass Regelungen in Arbeit seien, die Reisen nach Syrien für Personen mit bestimmten Aufenthaltstiteln erleichtern könnten.
Teilnehmende äußerten ihre Hoffnung auf positive Entwicklungen in Syrien, darunter Reformen der neuen Regierung wie die Verbesserung der Rechte der Kurden und die stärkere Einbindung von Frauen in politische Ämter.
Die Veranstaltung unterstrich die Bedeutung des Dialogs zwischen Politik und betroffenen Gemeinschaften. Markus Hümpfer versprach, die Anliegen der syrischen Gemeinschaft in politische Debatten einzubringen und sich weiterhin für eine gerechte und humane Asylpolitik einzusetzen.
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