
SCHWEINFURT – „Es ist mir eine Freude unsere Mitglieder für 25-, 40-, 50-, 60 und 70 Jahre Treue und Engagement zu ehren“, so die Vorsitzende von ver.di Schweinfurt Doris Berz bei ihrer Begrüßung. Besonders beeindruckend sei auch ihr Besuch bei Kollege Sigurd Stock vor wenigen Tagen gewesen. „Sigurd ist seit 75 Jahren Mitglied. Bereits 1948 ist er eingetreten und hat mir sehr beeindruckende Geschichten aus seinem Gewerkschaftsleben erzählt“, schildert Doris Berz. Alle Jubilare haben selbst beeindruckende Geschichten aus ihrer Zeit. Gleichzeitig schauen wir an so einem Abend nach vorne. Auf aktuelle Tarifrunde, aber auch für Politisches. „Es muss endlich Schluss sein mit der Schuldenbremse. Wir brauchen jetzt Investitionen und wir brauchen mehr soziale Gerechtigkeit“, forderte Berz ein. Dies alles gehe nur, wenn die starken Schultern, auch starke Konzerne, gerechte Beiträge zahlten und nicht auch noch Steuermittel bekämen.“
Der Festredner des Abends, DGB Regionsgeschäftsführer Frank Firsching schlug ebenfalls einen breiten Bogen aus dem Gewerkschaftsleben. Er bedankte sich bei allen Gewerkschaftsmitgliedern, die ihre Arbeit ehrenamtlich machen. „Häufig werden diese Ehrenamtliche dann als Funktionäre bezeichnet“, so Firsching. Häufig habe diese Bezeichnung einen faden Unterton. „Ich bedanke mich bei allen Funktionierenden. Denn ohne euch funktioniert es nicht, weder im Betrieb, noch politisch, noch gesellschaftlich.“
Frank Firsching betonte die vier Säulen als Selbstverständnis der Gewerkschaften. Natürlich stehe die Verhandlungsmacht der Gewerkschaften im Mittelpunkt. Dank jedes einzelnen Mitglieds. Verhandlungsmacht als Tarifpartner, als Betriebspartei und eben auch als Sozialpartner. Die seit Monaten laufen Tarifverhandlungen im Groß- und Einzelhandel zeigt, es geht um Wohlstand für die Beschäftigten und nicht um Rekordgewinne für Wenige. Es gäbe eben keine guten Arbeitsbedingungen ohne Betriebs- und Personalräte. Auch die Selbstverwaltung in der Kranken- und Rentenversicherung sei ohne starke Gewerkschafterinnen und Gewerkschafter nicht vorstellbar.
Wir als Gewerkschaften sind auch Selbsthilfeorganisation. „Natürlich ist der Arbeits- und Sozialrechtsschutz elementar. Gerade in persönlichen Krisen ist es wichtig eine solidarische Gemeinschaft und Fachleute an der Seite zu haben“, so Frank Firsching. Wir helfen uns auch durch Unterstützungskassen, Beratungen und den Lohnsteuerservice.
Gerade jetzt, so betonte Frank Firsching, ist auch die politische Arbeit besonders wichtig. „Wir erleben Angriffe auf unsere Schutzrechte, wie etwa auf das Arbeitszeitgesetz. Wir erleben, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer eben nicht am wirtschaftlichen Erfolg teilhaben sollen. Wir erleben, dass wieder zunehmend neoliberale Ideen politisch gestärkt werden, statt die Solidarität. Deshalb ist es jetzt so wichtig Gewerkschaftsmitglied zu werden oder wie ihr es über Jahrzehnte zu sein. Mit uns ist Wohlstand, ohne uns ist Willkür“.
Gemeinsam mit der Bezirksvorsitzenden Doris Berz und ihrer Stellvertreterin Melanie Wascher ehrten Frank Firsching und Bezirksgeschäftsführerin Marietta Eder die Jubilare
Umrahmt wurde der Abend von der DGB Songgruppe
Fotos -Christiane Kalb
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