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Arbeitskampf im bayerischen Groß- und Außenhandel setzt sich fort

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SCHWEINFURT – Nach dem ergebnislosen Ende der achten Verhandlungsrunde im Tarifkonflikt im bayerischen Groß- und Außenhandel Ende November kündigen sich in der Weihnachtszeit Streiks an, die auch das Kaufland Zentrallager in Donnersdorf bei Schweinfurt betreffen werden. Die Gewerkschaft ver.di ruft erneut zum Streik auf, dem sich voraussichtlich über 300 Beschäftigte anschließen werden. Es wird erwartet, dass der Streik sich bis in die Weihnachtszeit erstrecken könnte. Parallel dazu halten die Kolleg*innen im Edeka Lager in Gochsheim ihren Streik bereits seit über einer Woche aufrecht.

Der Streik ist eine Reaktion auf das Scheitern der Verhandlungen, bei denen die Arbeitgeber nach zwei Tagen die Gespräche abbrachen und auf einem Tarifabschluss beharrten, der für die Beschäftigten hohe Reallohnverluste bedeuten würde. Die Blockadehaltung der Arbeitgeber dauert nunmehr seit sieben Monaten an, was die Wut und Enttäuschung der Beschäftigten verstärkt.

Der ver.di Streikleiter in Donnersdorf, Peter König, äußerte sich dazu: „Die monatelange Blockadehaltung und die fehlende Bereitschaft, einen Tarifabschluss zu erzielen, der die hohen Reallohnverluste wirksam bekämpft, ist gegenüber den Beschäftigten schlicht eine Frechheit.“

Der Betriebsratsvorsitzende, selbst Mitglied der ver.di Tarifkommission, kommentierte das Verhalten der Arbeitgeber: „Der Streik war absehbar, wenn man das Verhalten der Arbeitgeber in den Tarifverhandlungen erlebt hat. Seit vier Monaten haben die Arbeitgeber kein besseres Angebot vorgelegt.“

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Das Kaufland Lager in Donnersdorf spielt eine besondere Rolle, da es das einzige Lager von Kaufland ist, das alle rund 780 Kaufland Filialen in Deutschland mit Nonfood-Ware beliefert. Ein Streik hier könnte Auswirkungen auf das gesamte Unternehmen haben.

Die Forderungen von ver.di für die tarifgebundenen Beschäftigten im bayerischen Großhandel sind:

  • Tabellenwirksame Erhöhung der Entgelte um 13%
  • Erhöhung der Ausbildungsvergütungen um 250 €
  • Laufzeit der Tarifverträge von 12 Monaten
  • Gemeinsame Initiative zur Allgemeinverbindlichkeit der Entgelttarifverträge

Das letzte Angebot der Arbeitgeber aus Juli 2023 sieht eine Laufzeit von 24 Monaten vor, mit vier Nullmonaten bis September 2023 und anschließend einer Erhöhung der Entgelte und Ausbildungsvergütungen um 5,1%. Im August 2024, nach weiteren drei Nullmonaten, ist eine Erhöhung um 2,9% geplant. Dieses Angebot soll durch eine Inflationsausgleichsprämie von 700 € (Azubis 50%) im Abschlussmonat 2023 und weiteren 700 € (Azubis 50%) im Jahr 2024 kaschiert werden. Arbeitgeber, die bereits eine Inflationsausgleichsprämie gezahlt haben, sollen die Möglichkeit bekommen, diese zu verrechnen.

 

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