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Ein Sommer voller Lamentos: Vom Wetterchaos zur politischen Schieflage

Eisgeliebt 2
Der Sommer ist dahin, und damit beginnt das alljährliche Klagelied. War es zu heiß? Zu kalt? Zu nass? Ach, die Bauern, sie jammern ohnehin immer, und irgendwie kann ich es ihnen nicht verdenken. Der Sommer 2024, der hat sich nicht entscheiden können, ob er nun ein Sommer oder ein verlängerter April sein will. Mal brannte die Sonne gnadenlos, mal öffnete der Himmel seine Schleusen und schickte uns sintflutartige Regenfälle. Doch während die Landwirte unermüdlich das Wetter verfluchen – es sei zu trocken, zu nass, zu windig – habe ich es mir auf der Terrasse gemütlich gemacht und die Abwechslung genossen. Schließlich kann man bei jedem Wetter das Haar in der Suppe finden, wenn man nur lang genug sucht.

 

Doch es bleibt nicht bei den meteorologischen Unstimmigkeiten. Die wahre Kunst des Meckerns entfaltet sich, wenn man das politische Parkett betritt. Der Scholz? Tut nichts, sagt man. Die Grünen? Die ruinieren den Staat. Unsere FDP? Die kümmert sich nur um ihre reichen Freunde. Und die SPD? Die scheint im Tiefschlaf versunken und hütet ihr „Sondervermögen“ wie einen Schatz, den bloß keiner der Koalitionspartner anrühren darf. Währenddessen schleicht der Sommer von dannen, und mit ihm die Hoffnung, dass sich die Gemüter im politischen Herbst vielleicht doch noch erwärmen könnten.

Die größte Sorge jedoch? Nein, es sind nicht die steigenden Temperaturen oder die überquellenden Flüsse. Es ist die AfD, die in den östlichen Bundesländern die Farben wechselt und den traditionellen Parteien die Schweißperlen auf die Stirn treibt. Sachsen und Thüringen drohen, in ein politisches Blau getaucht zu werden, was uns alle an düstere Zeiten erinnert. Und als ob das nicht genug wäre, gibt es nun Forderungen, dass bei Festlichkeiten keine Waffen getragen werden sollen. Liebe Politikerinnen und Politiker, haben Sie das Memo nicht bekommen? Waffen waren noch nie ein angemessener Begleiter für Volksfeste und verboten.

So geht der Sommer 2024 vorbei, mit seinen Launen, seinen Extremen und den altbekannten Lamentos. Und während wir uns auf die trüben Tage einstellen, bleibt uns doch eines sicher: Es wird immer etwas geben, worüber man sich beklagen kann. Sei es das Wetter, die Politik oder der Umstand, dass der Sommer so schnell vergangen ist, wie er gekommen war. Aber hey, der nächste Sommer kommt bestimmt – und mit ihm neues Futter für die ewigen Nörgler.

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Glosse von Sandra Grätsch

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