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3700 Beschäftigte fordern bei zentralem Warnstreik in Schweinfurt höhere Entgelte und Attraktivitäts-Turbo für Auszubildende

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Schweinfurt – Lautstark und kämpferisch: Mit einem zentralen Warnstreik haben rund 3700 Beschäftigte am Mittwoch (06.11.2024) in Schweinfurt der Forderung nach höheren Entgelten und Ausbildungsvergütungen in der Tarifrunde der Metall- und Elektroindustrie Nachdruck verliehen. Die Beschäftigten aus Schweinfurter Betrieben wie ZF, Schaeffler, SKF oder Bosch Rexroth legten die Arbeit vorübergehend nieder und protestierten bei einer Kundgebung und mehreren Demo-Zügen gegen ein zu geringes Angebot der Arbeitgeber bei den seit Mitte September laufenden Tarifverhandlungen.

„Das abgehangene Angebötchen der Arbeitgeber gleicht nicht einmal die erwartete Inflation aus. Die Beschäftigten und die Konjunktur brauchen aber dringend mehr Kaufkraft. Gegen den Fachkräftemangel und für unsere Azubis brauchen wir einen Ausbildungs-Booster von 170 Euro mehr Vergütung. Außerdem erwarten wir Bewegung bei der tariflichen Freistellungszeit für belastete und engagierte Beschäftigte“, sagte Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall und Hauptrednerin bei der Kundgebung in Schweinfurt. Mit Blick auf einen Einigungs-Versuch am 11. November in Hamburg mit den Arbeitgebern sagte Boguslawski: „Das Signal der Warnstreikenden heute an die Arbeitgeber ist klar: Wir wollen Bewegung am Verhandlungstisch, so wie wir uns vor die Werkstore bewegt haben. Lohnverzicht sichert keine Arbeitsplätze. “

Die IG Metall fordert bei einer Laufzeit über 12 Monate 7 Prozent höhere Entgelte für Beschäftigte sowie ein „Attraktivitäts-Turbo“ von monatlich 170 Euro, der Auszubildende überproportional besserstellt. Die Warnstreikenden erwarten von den Verhandlungen auch bessere Wahloptionen zwischen Zeit und Geld, eine „Demokratiezeit“ für Beschäftigte in den Betrieben sowie eine soziale Komponente.

Dagegen haben die Arbeitgeber bislang als Angebot für die Laufzeit von 27 Monaten erst ab Juli 2025 eine Entgelterhöhung von 1,7 Prozent und ab Juli 2026 von 1,9 Prozent geboten. Bei den Auszubildendenvergütungen signalisierte der Arbeitgeberverband in Bayern (vbm) Bereitschaft, über eine überproportionale Erhöhung zu reden, ohne eine konkrete Zahl anzubieten.

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Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt und Redner bei der Kundgebung, betont: „Es wird noch ein weiter Weg, um bei den Entgeltthemen zueinander zu finden. Deshalb ist es so wichtig, dass 3700 Beschäftigte in Schweinfurt mit dem Warnstreik den Druck auf die Arbeitgeber erhöht haben. Wir wollen zu einem Tarifergebnis kommen, das den Nöten und berechtigten Bedürfnissen der Beschäftigten gerecht wird. Denn es ist auch klar: Das Einzige, was unsere Wirtschaft aktuell noch am Laufen hält, sind die stabilen Löhne und Gehälter.“

Die Beschäftigten hatten sich in mehreren Demozügen in Richtung Kundgebungsort in der Gunnar-Wester-Straße begeben. Am Warnstreik beteiligten sich Beschäftigte der Betriebe ZF, Schaeffler, SKF, Bosch Rexroth, ZF Aftermarket, Ewellix, ZF Race Engineering und SRAM. Neben der Hauptrednerin Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, sprachen auf der Kundgebung: Thomas Höhn (Erster Bevollmächtigter IG Metall Schweinfurt), Jürgen Schenk (Betriebsratsvorsitzender Schaeffler), Norbert Völkl (Betriebsratsvorsitzender SKF) und bei einer Jugendaktion Justin Rieck (Jugend- und Auszubildendenvertretung ZF).

Die IG Metall fordert in den Verhandlungen eine Lohnerhöhung von sieben Prozent sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 170 Euro für eine Laufzeit von zwölf Monaten. Auch soll es eine soziale Komponente für die unteren Entgeltgruppen sowie erweiterte Wahlmöglichkeiten zwischen Zeit und Geld für mehr Beschäftigte geben.

Verhandlungen ohne Fortschritt – eine wirtschaftliche Notwendigkeit

In anderen europäischen Ländern wie Rumänien und Polen wurden seit 2020 bereits signifikante Lohnerhöhungen durchgesetzt. Diese Anpassungen trugen nicht nur zur wirtschaftlichen Stabilität bei, sondern stärkten auch die Kaufkraft und letztlich die Wirtschaftsleistung dieser Länder. Die IG Metall betont, dass stagnierende Löhne auch in Deutschland langfristig auf die Wirtschaft durchschlagen könnten. „Wenn die Löhne nicht steigen, bleibt auch das wirtschaftliche Wachstum aus. Wir brauchen jetzt Bewegung von den Arbeitgebern, um eine solide Grundlage für die Zukunft der Beschäftigten und der Wirtschaft zu schaffen“, so Thomas Höhn, Erster Bevollmächtigter der IG Metall Schweinfurt.

Warnstreiks und Solidarität

Hauptrednerin der Kundgebung war Nadine Boguslawski, Tarif-Vorständin der IG Metall, die klarstellte, dass die Geduld der Beschäftigten erschöpft ist. Sie rief die Arbeitgeber zu einem fairen Angebot auf, das den gestiegenen Lebenshaltungskosten gerecht wird. An dem Warnstreik beteiligten sich zahlreiche Mitarbeitende aus Betrieben wie ZF, Schaeffler, SKF, Bosch Rexroth, ZF Aftermarket, Ewellix, ZF Race Engineering und SRAM.

Mit dieser und weiteren Aktionen in der Region verstärkt die IG Metall den Druck, um für die Beschäftigten faire Arbeitsbedingungen und Lohnerhöhungen durchzusetzen, die auch in anderen Ländern bereits umgesetzt wurden. Die Beschäftigten erwarten ein Signal der Wertschätzung und Anerkennung ihrer Leistungen – und das möglichst bald.

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