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Großgemeinde Schonungen startet Wettbewerb ums beste Konzept: Seniorenzentrum, barrierefreie Wohnanlagen und Gesundheitszentrum für das Sattlerareal

Keiler Helles

SCHONUNGEN – Es ist eine Nachricht, die viele Bürgerinnen und Bürger in Schonungen und weit darüber hinaus interessieren dürfte: Das Eckpunktepapier für ein Senioren- und Pflegezentrum ist verabschiedet und damit der Weg frei für einen Wettstreit der Investoren und Betreiber um das beste Gesamtkonzept.

Dass bereits ein gutes Dutzend Wettbewerber und Interessenten bei der Gemeinde angeklopft haben, daran ließ Bürgermeister Stefan Rottmann keinen Zweifel. Ein ganzes Wohnquartier soll weiterentwickelt und einer neuen Nutzung zugeführt werden: Das mehrere Hektar große ehemalige Sattlerareal, darunter insbesondere die Sattler-Wiese, das Dürr- und Richter-Gelände stehen für eine neue Nutzung parat.

Es gehe um eine ganzheitliche Lösung, von der die gesamte Bevölkerung profitiert. So sollen die gemeindlichen Flächen im Paket an einen potenziellen Investor oder Betreiber veräußert werden, der Pflegeheim, barrierefreie Wohnungen und Gesundheitszentrum in einem verwirklicht. Mit einem Einzugsgebiet von 12.000 bis 14.000 Einwohner ist Schonungen bei Branchenkennern ein sehr gefragter Standort und wirtschaftlich besonders reizvoll.

Gerade die attraktive Lage im Herzen Schonungens und die exzellente Erschließung sprechen für sich. Einkaufsmöglichkeiten, Ärzte, Banken, Rathaus, Bushaltestelle, Bahnhof sind fußläufig in direkter Nachbarschaft zu erreichen und auch öffentliche Parkplätze stehen in ausreichender Anzahl zur Verfügung. Zwischenzeitlich kristallisiert sich heraus, dass der Schwerpunkt des Pflegeheims auf der ehemaligen Sattlerwiese direkt an der Steinach liegt und die barrierefreien Wohnungen im Bereich der Bachstraße am einstigen Dürrgelände realisiert werden könnte.

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Die Agendagruppe „Leben im Alter“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Erfahrungen und Erkenntnisse zu sammeln, die dem Gemeinderat in einer Präsentation vorgestellt wurden und zur Entscheidungsfindung beitragen soll. Dietmar Güthlein, Fritz Schumm und Renate Bönninger stellten stellvertretend für die ehrenamtlichen Agendamitglieder die Ergebnisse ihrer Arbeit im Gemeinderat vor. Viele Pflegeheime und Einrichtungen habe man gemeinsam mit Bürgermeister Stefan Rottmann in den vergangenen zwei Jahren besucht und dabei wertvolle Kontakte und Netzwerke geknüpft.

Rottmann stellte heraus, dass das Projekt nicht unter der Hand an einen Investor vergeben wird, vielmehr werde es einen Wettbewerb geben. Anhand von konkret entwickelten Vergabekriterien sollen die Bewerbungen ausgewertet und das für die Großgemeinde beste Investoren- und Betreiberangebot herausgefiltert werden. Die Agendagruppe sieht sich als Expertengremium und Zuarbeiter für den Gemeinderat. Diese Rolle wurden die Mitglieder mehr als gerecht: Den Eckpunkten von Agenda, aber auch Bürgermeister und Verwaltung konnte der Gemeinderat bis auf wenige Änderungen folgen. Am Ende stand ein einstimmiger Beschluss für einen Anforderungskatalog.

Im Mittelpunkt stand vor allem die Wohnform des künftigen Seniorenzentrums. Die Pflegeeinrichtungen der neuesten Generation werden mit dem bewährten Wohngruppenkonzept betrieben. Eine bestimmte Anzahl an Senioren bildet eine Wohngruppe in einem Gebäudetrakt des künftigen Pflegeheims. Das Miteinander und die Gemeinschaft wird beispielsweise beim Kochen gelebt. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Alltag steht hier im Vordergrund. Natürlich stehen ansonsten Einzelzimmer ggf. auch Doppelzimmer für den Rückzug in die Privatsphäre zur Verfügung.

Zum Anforderungsprofil einer künftigen Einrichtung in Schonungen gehören aber auch zusätzliche Betreuungsangebote für Demenzkranke bzw. Kurzzeit- und Tagespflege. Alle Pflegestufen sollten durch das Heim abgedeckt und die Kosten für einen Pflegeplatz angemessen sein. Auch Begegnungsstätten für Feierlichkeiten und Veranstaltungen sollen im künftigen Gebäudekomplex eingeplant sein. Möglicherweise könnten auch Räume für ein Cafe, Frisör, Fußpflege bzw. Ruhe und Besinnung geschaffen werden.  In einem neu zu entwickelnden benachbarten Gesundheitszentrum könnten Arztpraxen, Frisör, Fußpflege etc… untergebracht werden. Die zur Verfügung stehenden Grundstücke lassen viel Raum für Gestaltung und Phantasie.

Sattlerweise Pflegeheimstandort

Erste Investorengespräche haben ergeben, dass etwa 80 – 100 Pflegeplätze, sowie etwa 20-30 barrierefreie Wohnungen ohne Weiteres geschaffen werden könnten. Auch die Anzahl der Einheiten können sich auf die Auswertungen der Bewerbungen auswirken. Daneben spielen auch Kriterien wie die Architektur, Referenzen, neu geschaffene Arbeitsplätze, Parkkonzept, Zeitplanung, die mögliche Umsetzung eines Nahwärmeprojekts eine große Rolle.

Alle relevanten Vergabekriterien sowie Informationen zur Größe, Erschließung und Beschaffenheit der Grundstücke sollen dann zusammengestellt und an die Investoren bzw. Betreiber versendet werden. Nach dem Ende einer Bewerbungsfrist sollen die Einsendungen ausgewertet und die drei überzeugendsten Bewerber zu einem „Vorstellungsgespräch“ im Gemeinderat eingeladen werden. Möglicherweise könnte bereits im Frühjahr nächsten Jahres der künftige Betreiber bzw. Investoren feststehen, sodass Planung und Bau zügig starten könnten.

Auf den Fotos: Die ehemalige etwa Sattlerwiese ist neben dem weitläufigen Richter- und Dürrgelände Teil des Investorenwettstreits.



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